Wir nehmen Abschied von Harry Meister
Wir trauern um unser Ehrenmitglied und unseren Freund.
29.12.1958 – 10.09.2023
Die Stimme des «Enfant terrible» der Kynologie ist für immer verstummt – ein Name, um den man nicht herumkommt, wenn man an die Schweizer Hundeszene denkt. Ein Mensch, der niemanden kalt liess. Ein Mann, der immer mehr wollte: mehr bewegen, mehr wissen, mehr verändern. Er scheute keinen Aufwand und keine Konfrontation, wenn es um das Wissen über und das Wohl von Hunden ging.
Vor über 40 Jahren hat er sein Herz an die Hunde verloren, als Hundeführer, als Züchter, als Zuchtwart, als Schutzdiensthelfer, als Trainer, als Begründer einer ganzheitlichen Hundeschule und als Forscher.
In den 1990er Jahren wurde er in den Vorstand des KVAK gewählt. Zusammen mit Marco Sekinger und dem Hundesport Reusstal war er massgeblich an der Entwicklung des Aargauer Hundehalter-Brevets beteiligt, aus dem das heutige nationale Hundehalter-Brevet hervorgegangen ist. Die Tatsache, dass wir im Aargau über eine moderate gesetzliche Grundlage für Hunde mit erhöhtem Gefährdungspotenzial und ihre Halter haben, ist ein Verdienst von Harry, der dazu eng mit dem kantonalen Veterinärdienst zusammenarbeitete.
Hundeführer, die sich im Hundesport engagieren, kennen seine Workshops. Besitzer von anspruchsvollen Hunden konnten bei und mit ihm nach Lösungen suchen. Trainer, die ihr Wissen vertiefen wollten, besuchten seine Seminare. Mit Humor und spitzer Zunge mischte er die Hundeszene auf. Auch nach der Demission aus dem KVAK Vorstand leitete er die Weiterbildungen der dem KVAK angeschlossenen Brevet-Trainer. Er bewegte sich leichtfüssig auf dem Parkett der Theorie, in der Praxis lief er zu Hochform auf dem Hundeplatz auf.
Harry half mit, aus dem KVAK das zu machen, was er heute ist und bedeutet. Als Würdigung seiner Leistungen ernannte ihn der Verband zu seinem Ehrenmitglied.
Dass sein Leben im Juni 2021 einen tragischen Bruch erlitt, gehörte nicht zu Harrys Plan. Er hat gekämpft für sich, seine Familie und für ein unabhängiges Leben. Der alte Krieger ist müde geworden und hat einmal mehr selbstbestimmt eine Entscheidung getroffen. Auch wenn seine Stimmen am 10. September verstummt ist, wird er im KVAK immer präsent bleiben.
Wir sprechen seiner Partnerin und Ehefrau Angie Meister und seinen Töchtern Rahel und Melanie mit Familien unser tiefempfundenes Beileid aus.
Der KVAK Vorstand